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El Calafate

Nach Buenos Aires ging es ins wesentlich kühlere Patagonien. Mein Flieger ging um 6 Uhr morgens, eine unmenschliche Zeit, wenn man bedenkt, dass man nochmal zwei Stunden früher am Flughafen sein soll. Als ich dann um 9 Uhr in El Calafate ankam, hatte ich vor allem hunger und begab mich in ein kleines Café nahe meines Hostels.

 

 

Dort setzte ich mit an den einzigen freien Tisch, der sechs Stühle hatte. Ich bestellte mein Essen und einige Minuten später kam ein älteres Ehepaar um die siebzig herein und fragte, ob sie sich zu mir an den Tisch setzen können. Sie stellten sich als Kris und Maya vor, ein polnisches Ehepaar, das seit 40 Jahren in den USA wohnt. Wir kamen ins Gespräch, redeten über das Reisen und vieles anderes. Nachdem wir uns drei Stunden verquatscht hatten, spazierten wir noch gemeinsam zur Laguna Nimez, ein kleiner Nationalpark, in dem man Flamingos und viele andere Wasservögel sehen kann. Wir spazierten also in der Lagune entlang und als wir später Hunger bekamen machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Ihr habt es vermutlich erraten, es gab natürlich Steak. Kris und Maya erzählten von ihren Plänen den Mont Blanc zu besteigen (mit 70 Jahren!!) und dass sie Marathons läuft. Die zwei sind wirklich beeindruckend, wenn man bedenkt, dass sie in den letzten fünf Jahren das Mount Everest Base Camp sowie den Kilimandscharo bestiegen haben! Nach dem Essen verabschiedeten wir uns und scherzten, dass wir uns in El Chalten, dem nächsten Ort, bestimmt wieder über den Weg laufen. 

 

Abends traf ich mich dann noch mit Julie zum Abendessen bei einem Italiener und auf dem Rückweg kamen wir am Amphitheater vorbei, wo zu dem Zeitpunkt das Calafate Open Air stattfand, dem jährlichen Festival. Da man laute Musik hörte beschlossen wir uns das ganze mal anzusehen und da es nach dem Essen bereits 22:30 Uhr war, kamen wir genau pünktlich zum Main-Act Luck Ra, einem argentinischen Sänger. Wir schauten uns seine Show an und waren überrascht, dass die Latinos nicht mehr abgingen beim Feiern. Nachdem das Konzert vorbei waren machten wir uns auf den Rückweg zu unseren Hostels. Natürlich erwischt ich mal wieder eine Hardcore-Schnarcherin im Bett unter mir…

 

Perito Moreno

Am nächsten Tag war unser Plan zu Perito Moreno zu reisen, dem blauen Gletscher, den man aus vielen Patagonien-Fotos kennt. Ich hatte mich mit Julie verabredet und wir nahmen den Bus um 12:30 Uhr. Nach 1.5 Stunden kamen wir dann am Gletscher an und buchten uns noch die Bootstour entlang der Gletscherwand. Während wir auf dem Boot waren, fielen zwei oder drei Mal grössere Stücke des Gletschers ins Wasser, denn Perito Moreno bewegt sich am Tag bis zu 2 m in Richtung der Lagune. Die Gletscherwand an der Front ist teilweise bis zu 70 Meter hoch, was man am Bild mit dem Boot etwa erahnen kann. Nach der einstündigen Tour liefen wir dann noch den Spazierweg entlang bis wir wieder in Richtung Bus zurück kehren mussten. Der Gletscher ist wirklich beeindrucken durch seine Grösse. Ich glaube auch tatsächlich nicht, dass ich schon mal etwas ähnliches in Europa gesehen habe…

 

Nach der Tour trafen wir uns dann zum Essen noch mit einer Freundin von Julie aus dem Hostel zum Essen und machten anschliessend nochmal einen Abstecher zum Amphitheater, wo KePersonajes auftrat, eine uruguayanisch-argentinische Band. Allerdings haben uns die Lieder eher eingeschläfert. Das Stadion war hingegen noch voller als am Vortag, aber dennoch machten wir uns nach einigen Liedern wieder aus dem Staub. Die beiden Mädels würden noch einen Tag länger in Calafate bleiben, bevor sie mir nach El Chaltén folgen würden. 

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