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Buenos Aires

Mein Aufenthalt in Buenos Aires war zweigeteilt, da ich zwischendurch noch drei Tage in Uruguay war, aber der Einfachheit halber habe ich mich entschlossen, das alles in einem Post zusammenzufassen. Kurz gesagt war viel Essen, Wein und Umherlaufen auf dem Plan. In den ersten Tagen habe ich die meiste Zeit mit George und Hamish verbracht, die ich ja bereits in Bariloche kennengelernt habe.

 

San Telmo 

Nachdem ich mal wieder in mein Hostel eingecheckt bin, habe ich mich mit George auf dem San Telmo Markt verabredet. Das ist im Grunde ein grosser Flohmarkt, auf dem es so ziemlich alles zu kaufen gibt, hauptsächlich aber Handwerkskünste. So findet man beispielsweise handgemachte Messer, Kleidungsstücke und vor allem Mate Becher. Diese gibt es in allen möglichen Ausführungen. Von billigem Plastik, über Stahl, Holz und Glas bis hin zu Calabasa (Kürbis). Mein Ziel war es, zum Ende meiner Reise einen Solchen Becher als Souvenir zu kaufen. Wir sind ein bisschen an den ständen vorbei gelaufen, haben verschiedene Sachen angeschaut (George fand vor allem einen der Hüte super -> siehe Bild) und sind dann in die Markthallen gegangen. Dort gibt es verschiedene Lebensmittelstände, aber auch Restaurants und ich würde mal frech behaupten, dass das einer der touristischsten Orte in Buenos Aires ist. Und in Mitten dieser tausenden von Menschen bin ich dann einfach Chloe über den Weg gelaufen, die ich in meinem ersten Monat in Honduras kennen gelernt hatte. Ich wusste nicht mal, dass sie zu diesem Zeitpunkt in Buenos Aires ist, aber die Welt ist nun mal ein kleiner Ort! Wir haben uns ein paar Minuten ausgetauscht, aber dann musste sie auch schon weiter und wir haben uns wieder verabschiedet. 

 

Nach dem Markt haben wir uns dann mit Hamish getroffen, haben versucht ins Planetarium zu gehen, was aber leider ausverkauft war und sind durch einen Park gelaufen. Nach dem Mittagessen beschlossen wir spontan ans Stadion von Rivas zu fahren, dem zweitgrössten Fussballverein in Buenos Aires. Die hatten nämlich gerade ein Spiel und wir hofften vor dem Stadion noch ein paar Tickets zu bekommen, wie das in Deutschland eben oft noch möglich ist. Allerdings keine Chance… Leider mussten wir den Weg wieder zurück laufen, warteten eine halbe Stunde an einer Bushaltestelle, um festzustellen, dass die Linie wegen des Spiels umgeleitet wird und sind dann per Uber zurück ins Hostel gefahren. 

 

Bomba del Tiempo

Am nächsten Tag haben wir es gemütlich angehen lassen und sind dann Abends zu einer Trommelshow namens „Bomba del Tiempo“ gefahren. Die Show war eigentlich ganz cool, aber unserer Meinung nach etwas overrated. vor allem, wenn man nicht gerade zu Bongomusik feiern möchte. Besonders belastend war die Getränkesituation, die sehr schlecht geregelt war und so warteten wir 30 Minuten vor dem Fast-Line-Automaten, um feststellen zu dürfen, dass ausländische Karten mal wieder nicht akzeptiert werden. Anstatt nochmal die gleiche Zeit anzustehen verzichteten wir dann auf unser Bier. Nach dem Konzert ging die Party dann auf der Strasse weiter, was ein etwas komischer Vibe war. Denn angestellte eine nahegelegenen Clubs führten uns mit Trommelmusik langsam in Richtung des Clubs, was an einem Montagabend echt komisch war und etwas an Strassenkarneval erinnert. Kurz vor dem Club beschlossen wir dann lieber in Ruhe in eine Bar zu gehen und den Abend ausklingen zu lassen. 

 

Essen + Trinken

 

Das Essen in Buenos Aires ist meiner Meinung nach überragend. Selbst in den besseren Restaurants zahlt man akzeptable Preise und die Qualität ist in den meisten Fällen wirklich sehr gut. Ich weiss schon gar nicht mehr wie viele Steaks ich in meiner Zeit dort gegessen habe, aber meine Highlights waren definitiv Casa Barra und La Cabrera. In La Cabrera war ich zusammen mit Hamish, wir bestellten eine gute Flasche Malbec und jeweils ein Steak. Abgesehen davon, dass das Steak alleine 600 g hatte, was einfach gigantisch gross ist, gab es noch mindesten fünf Grüsse aus der Küche pro Person und eine Beilage. Wir hätten danach genau so gut nach Hause rollen können. Auch die Pasta in Buenos Aires ist wirklich sehr gut, teilweise wesentlich besser als alles, was ich im Frühling in der Toscana zu essen bekommen habe. Das einzige, das mich nicht gerade umgehauen hat, sind die Pizzen in Argentinien. Die bestehen nämlich aus 50 % Käse und sehr merkwürdigem Teig. Nicht mein Fall, aber manche stehen drauf. 

 

Was auch ein wahrer Kult in Argentinien ist, ist das Mate trinken. Alles was man dazu braucht, sind im Grunde eine Thermosflasche mit warmem (80 °C) Wasser, einen Mate-Becher (Mate), den metallenen Strohhalm, der unten abgeflacht ist (Bombilla) und die Kräuter (Yerba Mate). In Argentinien wird Mate als soziales Event zelebriert. Es kann durchaus passieren, dass man sich einfach nur zum Mate trinken trifft, was vor allem passiert, wenn man grade kein Geld in einem Café oder Restaurant ausgeben möchte. Aber auch beim Wandern, Bootstouren, Shoppen und sämtlichen sozialen Events, hat so ziemlich jeder zweite Argentinier das Equipment dabei. Gerade beim Reisen ausserhalb Argentiniens in Lateinamerika, kann man Argentinier meistens schon von weitem spotten, wenn sie ihre Becher und die Thermoskanne in der Hand haben. Die Uhrzeit spielt keine Rolle und das Getränk ist zum Teilen da. Es kann durchaus vorkommen, dass Fahrgäste ihren Mate mit dem Busfahrer teilen, den sie gerade kennen gelernt haben. Alles schon erlebt. Mate soll sehr gesund sein, weshalb man den Kult nicht mal übel nehmen kann. Es ist aber immer wieder lustig zu sehen, wenn in öffentlichen Toiletten etc. die Mülleimer Spuren von mindestens einem entleerten Mate aufzeigen. Natürlich musste ich mir sowas dann auch kaufen…

 

 

Tango Show

Ein Must-Do in Buenos Aires sind auch die Tango-Shows. Zu einer richtigen Show habe ich es leider nicht geschafft, denn das was uns als Show angepriesen wurde, hat sich eher als freies Tanzen mit ab und zu einem Show-Act erwiesen. Es war aber dennoch interessant, den Paaren zuzusehen. Ich habe bei der Show mit einem einheimischen Gesprochen, der meinte, dass er so ziemlich jede Woche tanzen geht. Dabei spielt es keine Rolle, ob seine Partnerin seine Freundin oder eine Unbekannte ist, auch wenn der Tanz recht intim wirkt. Ich muss leider zugeben, dass ich es nicht mal selber ausprobiert hatten, da die Tanzklasse bereits vorbei war, als wir ankamen. Wir hatten schliesslich vorher noch ein Steak zu essen und das braucht eben seine Zeit. Die Show hatte ich im Übrigen mit Julie und Yana besucht, zwei Schweizerinnen aus Genf. Mit ihnen kam ich eigentlich ganz gut klar und vor allem mit Julie hatte ich mich für Patagonien verabredet, da sie zur gleichen Zeit da unten sein sollte. 

 

Parks

 

Nachdem ich aus Uruguay zurück gekommen war, hatte ich noch einen Tag zu füllen, bevor es mit dem Flieger gen Süden gehen sollte. Also beschloss ich ein wenig durch die Stadtparks zu spazieren, was echt ganz cool war, da sich die Stadt wirklich Mühe mit ihren Anlagen gegeben hat. Besonders der Eco-Parc hat einen reiz, denn dort laufen alle möglichen Tiere frei herum. Von Pfauen, über Capibaras bis hin zu Bisamratten. Man findet sogar Giraffen. Die laufen zwar nicht frei herum, kam aber trotzdem überraschend.

 

Grundsätzlich hat mir Buenos Aires wirklich gut gefallen und ist glaube ich mit Mexico City auf dem ersten Platz der Lateinamerikanischen Städte für mich. Das Wetter in Kombination mit gutem Essen hat einfach einen Reiz!

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