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Cotopaxi & Quilotoa

Nächster Stopp war der Nationalpark Cotopaxi, benannt nach dem gleichnamigen Vulkan. Silja hat uns ein kleines Hotel rausgesucht, das direkt am Fuss des Berges lag und wirklich heimelig war. Wir waren da bereits auf ca. 3’000 Metern, weshalb es recht kühl war. Demnach lief ab dem Mittag eigentlich immer der Ofen im Aufenthalts- und Esszimmer, in dem einem ziemlich gutes Essen serviert wurde. Wir haben verschiedene Suppen, Steaks mit Champignon- oder Pfeffersosse und vor allem Canelazo probiert und wurden nicht enttäuscht. Canelazo ist ein ecuadorianisches Heissgetränk, dass je nach Haus aus Zimt und verschiedenen Früchten besteht. Canela bedeutet Zimt und -azo deutet auf etwas grosses hin, was in diesem Zusammenhang auf den Alkoholgehalt von 40-70% verweist. Allerdings kann man das Getränk auch gut ohne Alkohol trinken, denn dieser wird immer in einer kleinen Extrakanne serviert, damit man sich die Stärke des Getränks selber aussuchen kann. Für mich hat es ein bisschen wie ein warmer Smoothie aus Tropenfrüchten geschmeckt und ich fand ihn echt lecker! Aber ich liebe eben auch Smoothies…

 

Am ersten tag unseres Aufenthalts haben wir uns entschlossen zur Lagune von Quilotoa zu fahren. Die Lagune ist eigentlich ein Kratersee eines erkalteten Vulkanes und  vor allem am Morgen, wenn das Wetter mit macht besonders schön. Wir beschlossen auf eigene Faust dort hin zu fahren und den Bus zu nehmen, was ich persönlich im Nachhinein etwas bereut habe, da wir mal wieder 1.5 Stunden auf den Bus warten mussten, der um neun Uhr hätte kommen sollen. Wir waren dann kurz nach 12 erst oben am Krater und ich habe es gerade noch geschafft ein Foto vom see zu machen, bevor er komplett mit Wolken zugezogen ist. Die kleine Stadt von Quilotoa ist offensichtlich nur für den Tourismus gebaut worden, denn abgesehen davon, dass es eine Geisterstadt war, in der nur einige wenige Geschäfte und Restaurants auf hatten, war im Umkreis von 50 km eigentlich gar nichts um die Lagune herum. Wir beschlossen trotz Nebel noch ein bisschen um den Krater zu spazieren (eine volle Runde geht scheinbar so sechs Stunden). Auf dem Weg haben wir ein paar Lamas gefunden, die direkt mal für ein Fotoshooting herhalten mussten. Nachdem es dann angefangen hat zu nieseln haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht und diesmal kam sogar fast direkt ein Bus, der uns wieder nach Hause mitgenommen hat. 

 

Abends wollten wir dann noch kurz Geld abheben gehen an einer Tankstelle, die 15 Minuten zu Fuss vom Hotel entfernt war. Also machten wir uns auf den Weg, auf dem uns mal wieder unzählige Strassenköter angebellt und angesprungen haben. Für Leute, die Angst vor Hunden haben ist Südamerika echt nichts, aber selbst wenn man eigentlich gut mit den Vierbeinern ist, kommt man hier an seine Grenzen. Denn abgesehen davon, dass man nie weiss, welche Krankheiten die Tiere haben, weiss man auch nie wie aggressiv sie sind. Selbst die Hunde, die Privatgelände bewachen, sind in der Regel so ungehorsam, dass die Eigentümer sie nicht mal zurück pfeifen könnten, wenn sie es wollten. Grundsätzlich verstehe ich den Sinn von Hunden hier in Lateinamerika eh nicht, denn die Einheimischen scheinen sich die Haustiere zuzulegen, wenn sie klein und süss sind, aber sobald sie ausgewachsen sind, werden sie mit Füssen getreten und überall verscheucht. Erzogen werden sie sowieso nicht und eine Strasse zu finden, auf der keine Kacke liegt, ist in Südamerika echt schwer. Das war in Zentralamerika schon um einiges besser. Manchmal habe ich das Gefühl, dass viele Latinos sehr impulsiv sind und auch so ihre Entscheidungen treffen. Sei das, wie sie Geld ausgeben, wan und wie viele Kinder sie bekommen oder mit wem sie befreundet sind. Viele Freundschaften in Lateinamerika wirken super oberflächlich mit wenig Tiefgang. Man ist mit jedem gut, aber mit keinem super eng. Ich sehe da schon einen Unterschied zur Deutschen oder Schweizer Kultur, wo es vielleicht etwas länger geht, bis man befreundet ist. Aber kommt es mal soweit hält es meistens auch an und ist ehrlich.

 

Am zweiten und letzten Tag in Cotopaxi entschloss ich mich dazu, im Hotel zu bleiben und einige Sachen zu klären. Zum Beispiel wie es für mich nach Galapagos weiter geht und wo ich die nächste Nacht verbringen will. Silja ist noch mit dem Fahrrad in den Nationalpark gefahren, aber ehrlich gesagt war es mir aus zu riskant bei den kalten Temperaturen Sport zu treiben und zu schwitzen, denn mit Erkältung würden meine Tauchgänge auf Galapagos ins Wasser fallen. Oder ich eben gar nicht… Am Nachmittag haben wir dann den Bus zusammen nach Quito genommen, wo sich unsere Wege auch getrennt haben. Für Silja ging es am nächsten Tag in den Amazonas von Ecuador und für mich eben nach Galapagos! 

 

 

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