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Salento

Von Guatapé ging es weiter nach Salento, wo wir nach einer sechsstündigen Busfahrt dann auch gegen 22 Uhr ankamen. Auf Grund mangelnder Alternativen hatten wir uns ein kleines und schlichtes AirBNB gebucht. Direkt am Morgen des ersten Tages dort wollten wir ein paar Sachen zum Frühstücken einkaufen (die Auswahl war wirklich erbärmlich), wo ich mir dann aus mangelnder Aufmerksamkeit meinen Knöchel verknackst habe. Etwas unnötig, aber was will man tun. Nachdem ich also eher schlecht laufen konnte, entschieden wir einen entspannten Tag zu machen und bewegten uns nicht sehr weit aus unserer Wohnung heraus. Gegen Abend sind wir noch auf einen nahen Viewpoint spaziert, aber da das Wetter nicht so gut war, war das Erlebnis eher durchschnittlich.

 

Am zweiten Tag haben wir einen Ausflug ins Cocora Valley begeben. Das Tal ist wirklich schön, wird aber mal wieder komplett auf Tourismus ausgelegt und ist recht überlaufen. Bekannt ist das Tal vor allem für seine Wachspalmen, die teilweise bis zu 60 Meter hoch werden. Leider wachsen diese Palmen vor allem dort, wo mittlerweile eine grosse Touristenanlage hingeklatscht wurde, für die man Eintritt zahlen muss, um sich mit den ganzen anderen Leuten die Wanderwege zu teilen. Meine Drohne habe ich erneut umsonst mitgeschleppt, denn aus irgendeinem Grund ist das wieder einmal verboten gewesen. Auf Grund meines Zustands mit kaputtem Fuss haben wir uns entschieden nur den 4.5 km langen Weg zu laufen, was uns aber auch gereicht hat. Als Fazit muss ich sagen, dass das Tal ganz schön ist, aber ich glaube wenn man fit und bereit für eine richtige Wanderung ist, dann kann man auf eigene Faust wesentlich mehr rausholen, als es in unserem Fall war. Fairerweise ist unsere Motivation alles zu sehen und zu machen nach fast vier Monaten Reise aber nicht mehr so gross, wie am Anfang. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass ich nicht alles sehen und machen muss und auch ab und zu mal einen unproduktiven Tag “zu Hause” brauche, um den Akku wieder aufzuladen. Jeden zweiten oder dritten Tag die Unterkunft zu wechseln, zu socializen, mit einer neuen Umgebung klar zu kommen und so weiter ist auf Dauer nämlich wirklich etwas Anstrengend. Robin hat ein gutes Motto. Immer wenn er sich denkt, dass er keine Lust hat schon wieder zehn Stunden in einem Bus zu sitzen oder etwas nicht nach Plan läuft, sagt er sich: “Ich könnte ja auch arbeiten…”. Und Dann findet er alles gar nicht mehr so schlimm!

 

Zurück ging es in einem knallroten Jeep-Collectivo. Für einen Euro pro Person wurden zehn Leute auf den kleinen Geländewagen geladen und dann ging es gute 25 Minuten zurück nach Salento. Morgan und Robin hatten am Vortag von einem lokalen Spiel namens Tejo gehört, das wir unbedingt ausprobieren wollten. Also haben wir in der Stadt eine Bar gesucht, in der man das explosive  Hobby ausprobieren konnte. 

 

Tejo

Bei Tejo gibt es pro Spielfeld zwei Zielscheiben (auf jeder Seite eine). Diese ist leicht schräg aufgestellt und mit einer Lehmschicht bedeckt. Die beiden Scheiben stehen ca. zehn Meter auseinander und sind etwa einen Quadratmeter gross. In der Mitte jeder Zielscheibe befindet sich ein Metallring mit ca. 15 cm Durchmesser, auf dessen Rand kleine Papiertüten mit Schwarzpulver geklebt werden. 

 

'Jeder Spieler hat eine Metallscheibe (siehe rechtes Bild, links), mit dem er versucht nacheinander auf die Zielscheibe zu werfen. Wird keine Tüte zum explodieren gebracht, bekommt der Spieler, der am nächsten an der Mitte ist einen Punkt. Wird eine Tüte zum explodieren gebracht bekommt der Spieler 3 Punkte, trifft er in die Mitte 6 Punkte und trifft er in die Mitte und eine Tüte explodiert, dann gibt es sogar 9 Punkte (das haben wir nie geschafft). Ein Spiel geht bis 21 Punkte.

 

Wir haben insgesamt vier Spiele gespielt und ich muss sagen, dass es echt Spass gemacht hat! Robin und Morgan haben jeweils ein Spiel und ich zwei gewonnen. Logischerweise durften sie sich das den restlichen Abend auch noch anhören! Als Abschluss des Abends haben wir noch ein paar Partien Billiard gespielt und sind dann wieder zurück in die Wohnung.

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