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Panama / Bocas del Toro

Bocas del Toro ist eine karibische Inselgruppe im Norden von Panama uns sollte unsere letzte Station vor Lenas Rückreise nach Deutschland sein. Auf Grund der laufenden Proteste in Panama beschlossen wir nämlich, dass alles andere zu unsicher ist und wir vermutlich nicht von A nach B kommen. Deshalb buchten wir eine Unterkunft für die letzten acht Nächte. Direkt zu Beginn: Meiner Meinung nach ist 8 Tage zu lang für Bocas, auch wenn man mit dem nötigen Kleingeld auch sicher längere Zeit dort verbringen kann, indem man die benachbarten Inseln anschaut oder tauchen und surfen geht. Uns persönlich war es etwas zu langweilig und durch die Proteste hat sich die Lage auch noch etwas verkompliziert. Aber fangen wir doch von vorne an. 

 

Von Puerto Viejo nahmen wir den Public Bus nach Sixaola an der Grenze von Panama. Gut, günstig und unkompliziert. Auch die Immigration nach Panama war super einfach: Ausstempeln, Einstempeln und ab über die Brücke. Auf der anderen Seite fingen dann allerdings direkt die ersten Probleme an. Eigentlich wollten wir mit dem Bus nach Almirante fahren, wo die Lanchas (kleine Boote) auf die Inseln übersetzen. Allerdings hatten die Busse alle keinen Sprit mehr, da durch die Strassenblockaden keine Versorgungstrucks mehr durch kamen. Die Proteste kommen übrigens daher, dass die panamesische (?!) Regierung einer kanadischen Firma die Rechte für die grösste zentralamerikanische Kupfermine in Panama zugesprochen hat. Der Abbau von Kupfer ist ziemlich schlecht für die Umwelt und wenn das dann auch noch ein ausländisches Unternehmen ist, dann versteht man den Tumult in der Bevölkerung, die beschlossen hat, alle Hauptstrassen zu blockieren. 

 

An der Bushhaltestelle stand lediglich ein Taxi, das uns anbot für 30 $ pro Person nach Almirante zu fahren. Aus Mangel an Alternativen habe ich sie noch auf 35 $ für uns beide zusammen runter gehandelt und dann ging es zumindest mal weiter Richtung Almirante. Der Taxifahrer versuchte noch einen weiteren Backpacker aufzusammeln, der aber zu Fuss weiter in Richtung David laufen wollte. Nachdem wir weiter gefahren waren, meinte der Taxifahrer dann zu uns, dass es ziemlich dumm wäre, was er gerade macht, weil die Gegend sehr unsicher wäre… Hoffen wir mal, dass er am Ende lebendig angekommen ist!

 

Auf den gut 35 km von der Grenze zur Hafenstadt begegneten wir bereits drei Strassensperren, von denen wir zwei zu Fuss durchqueren mussten, um in einen Shuttlebus umzusteigen. Die letzte konnte umfahren werden und so kamen wir ca. 1.5 Stunden nach Grenzüberquerung endlich am Hafen an. Von dort aus mussten wir noch ein Boot finden, das uns nach Bocas Town auf der Isla Colón übersetzen sollte. Wir fanden eines, das uns nach dem Zahlen mitteilte, dass sie erst noch warten, dass das Boot voll ist. Nach weiteren zwei Stunden waren dann alle rund 20 Plätze besetzt und es ging innerhalb von 20 Minuten ab auf die Insel. 

 

Als wir endlich im AirBNB angekommen waren, begaben wir uns erst mal ins Wasser, um zu schwimmen. Leider war das Wasser vor unserer Bude nicht so ganz klar und recht wellig, was das Baden etwas unangenehm gestaltete. Einige Quallenattacken später, hatten wir dann auch irgendwann quasi keine Lust mehr dort ins Wasser zu gehen. Generell war die Fauna in der Unterkunft recht vielfältig. Von den mittlerweile klassischen Leguanen, über Skorpione im Spülbecken und 8 cm grossen Spinnen, die beim Wäsche abhängen aus der Badehose fallen, war echt alles dabei. 

 

Unsere Tage gestalteten sich ruhig, was auch daran lag, dass es durch die Proteste kaum noch Touris auf der Insel gab. Die meisten, darunter auch Tasha und Morgan, wurden von der Situation abgeschreckt, dass man nicht von A nach B kommt und die Preise massiv hoch gingen. Als Beispiel: Unsere Verwalterin gab uns den Kontakt eines Fahrradverleihs, der normalerweise 7 $ pro Tag für ein Bike kosten sollte. Der Preis während den Protesten war 25 $ pro Tag… Wir waren also angewiesen auf Taxis. Auch die Einkaufssituation war echt bescheiden. Die meisten Supermärkte hatten durch Lieferprobleme nur das halbe Sortiment und Eier, Frischkäse oder Früchte zu finden gestaltete sich als wirklich schwer. Aus diesem Grund sind wir hauptsächlich essen gegangen, da Kochen ohne Zutaten kaum Spass macht. 

 

Die Restaurants auf Bocas sind fast ausschliesslich westlich (Pizza, Burger…) oder Seafood. Qualitativ war es recht hochwertig, auch wenn das Preisniveau dem in Costa Rica entsprach. Wir waren Pizza, Seafood, indisch und Empanadas essen, meisten hatten wir die Restaurants aber für uns allein, da eben nicht viele Touris da waren.

 

Da wir noch ein paar Sachen unternehmen wollten, beschlossen wir eine Tagestour nach Zapatilla und eine Nachttour für biolumineszenten Plankton zu buchen. Der Tagesausflug bestand aus mehreren Stationen: Delfin-Spotten, Mangrovenwälder mit dem Boot durchkreuzen, Zapatilla (eine kleine unbewohnte Insel) betreten und auf dem Rückweg Seesterne im Wasser zu suchen. Alles in allem ganz nett und der Tag ging sehr schnell vorbei. Der Planktionausflug in der Nacht war auch cool, weil wir im Plankton schwimmen gehen konnten, der aufleuchtete, wenn er vorher mit der Lampe angestrahlt wurde. 

 

An einem anderen Tag besuchten wir noch den Playa de Estrellas (Seesternstrand). Auf dem Weg trafen wir im Taxi ein argentinisches Geschwisterpärchen, die beide auf der Insel wohnen. Der Strand war wirklich cool und wir haben überall im Wasser die Seesterne gefunden, die bis zu 30 cm gross werden. Mittags gab es dann noch Fisch am Strand und dann ging es wieder zurück nach Hause. 

 

Lenas Geburstag verbrachten wir hauptsächlich im AirBNB mit gemeinsamem Frühstück, das ich eigentlich auf dem Pier anrichten wollte. Allerdings hat es genau an diesem Tag natürlich geregnet, was auch unsere anderen Optionen etwas eingeschränkt hat. Also spielten wir Karten, gingen abends lecker essen und endeten sogar auf einer Party im Selina Hostel, wo wir den Abend noch ausklingen liessen. 

 

Am letzten Tag beschlossen wir noch zum Playa Bluff zu fahren, allerdings waren die Wellen dort so gross, dass wir nicht schwimmen konnten. Ein Mann in seinen Sechzigern beschloss, sich das zu trauen und kam nach einigen Minuten kämpfen ohne seine Badehose wieder aus dem Wasser, nachdem er wie in einer Waschmaschine durch geschüttelt wurde. Wir und die anderen beiden Paare, die in der Bar am Strand sassen und das Spektakel beobachteten mussten etwas grinsen, als wir ihn ohne Hose herum laufen sahen!

 

Und dann war unsere Zeit in Bocas und zusammen auf Reisen leider auch schon rum… 

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