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Nicaragua / Ometepe Island

Reise nach Nicaragua und Ometepe

Unsere Reise nach Nicaragua sollte um 10:30 Uhr beginnen, wo unser Bus uns an der Haltestelle abholen sollte. In deutscher Manier waren wir natürlich, wie auf dem Ticket beschrieben, eine Stunde vorher da und nach 5 Minuten kam der Bus, der bereits um 9 Uhr hätte fahren sollen. Ich fragte den Busfahrer welcher Bus das wäre und er meinte kurzerhand, dass wir einfach einsteigen sollen, der Folgebus stehe ohnehin im Stau. Gesagt getan und so lief alles perfekt für uns. An der Grenze ging die ganze Prozedur ca. eine Stunde und nachdem wir kurz den „Touristenpass“ und die Bearbeitungsgebühren gezahlt hatten, waren wir auch schon in Nicaragua. Von dort ging es noch eine gute Stunde weiter nach Rivas, von wo aus wir es nur noch an den Hafen schaffen mussten, um auf die Insel Ometepe zu gelangen. Ometepe liegt mitten im Lago Nicaragua, ist also in einem See und von Süsswasser umgeben. Der gesamte Nicaraguasee ist in etwa so gross, wie El Salvador. Ometepe wird definiert durch die beiden Vulkane Concepción und Maderas. 

 

Bereits als wir in Rivas ausstiegen umzingelten uns gut zehn Taxifahrer und bombardierten uns mit unschlagbaren Angeboten, damit sie uns zum Hafen bringen dürfen. Das war uns direkt mal etwas zu viel und wir entfernten uns schnell von dem Haufen, um uns etwas zu sortieren. Uber funktioniert nicht, also müssen wir wohl mit einem Taxi verhandeln. Das haben wir (bzw. ich, da Lena kein spanisch spricht) gemacht und sind für 4 oder 5 $ an den Hafen gebracht worden. Bisschen viel für hiesige Verhältnisse, aber gab eben gerade keine Alternativen. Dort angekommen fuhr auch die nächste Fähre schon nach 20 Minuten, also haben wir kurz das Ticket gekauft (1 $ für eine 60-minütige Fahrt) und ab ging es auf die kleine Insel. Ihr seht, die Preise sind  hier endlich wieder normal!

 

Auf Ometepe angekommen entschieden wir uns den öffentlichen Bus zu nehmen, was etwas abenteuerlich war und länger dauerte, aber nach 1.5 Stunden waren wir dann letztendlich an unserem Hotel angekommen. Wir mussten nur noch den Steilen Hang herunter laufen und durften dann endlich einchecken. Ein langer Reisetag, den wir bei gutem und in Hippie-Hausen natürlich veganem Essen mit Vulkan- und Seeblick ausklingen liessen. 

 

Am nächsten Tag kümmerten wir uns vormittags mal wieder um Lenas Stipendienbewerbung, für die sie einen Sprachnachweis brauchte. Einzige Möglichkeit das aus dem Ausland über Internet zu machen war der Sprachtest von Duolingo. Der funktioniert zwar in der Testversion mit einem iPad, die Vollversion, die man kaufen muss geht dann allerdings nur mit einem Laptop. Das wird einem vorher aber nicht gesagt. Also haben wir versucht irgendwie einen Laptop zu organisieren und nachdem ich den Rezeptionisten überzeugen konnte, uns seinen zu leihen, stellten wir fest, dass weder das Internet noch die Frontkamera des Geräts gut genug war um den Test zu absolvieren. Vormittag verschwendet für nichts. 

 

 

Ojos de Agua

Am Nachmittag stiessen Morgan und Tasha zu uns und wir liehen uns einen Roller aus, um einen Ausflug zu Ojos de Agua zu machen, einer klaren und blauen Quelle, in der man schwimmen kann. Dort haben wir im schönen Wasser etwas geplanscht und anschliessend einige Cuba Libres getrunken. Die ganze Zeit über hatten wir aber eines im Hinterkopf: Unser geliebtes Wizzard zu spielen, vor allem nachdem Lena auf unser Drängen die „extreme“ Variante mitgebracht hat. Eigentlich wollten wir das am Abend spielen, aber in einem nahegelegenen Restaurant war Pizzaabend, also entschlossen wir lieber dort hin zu gehen und unseren Spieleabend zu verschieben. Ich habe ja auch an anderen Tagen noch genug Zeit zu gewinnen!

 

Feuertanz mit den Hippies

 

Der Pizzaabend war ganz cool, das Essen natürlich wieder mal nur vegan. Sowohl der Weg hin als auch zurück waren allerdings eine echte Herausforderung. Zuerst haben wir den Ort gar nicht gefunden und uns im Dschungel verirrt, weil wir eine Abzweigung zu früh genommen hatten. Als wir dann endlich da waren und unsere Pizza gegessen hatten, fing es wie blöd an zu regnen und nachdem es nach zwei Stunden immer noch nicht besser war, beschlossen wir, einfach die 1.5 km durch den Regen zu laufen. Keine gut durchdachte Entscheidung, denn abgesehen davon, dass wir circa vier Flüsse und einige rutschige Passagen überqueren mussten, waren unsere Klamotten bei Ankunft klatschnass. Wäre eigentlich ja nicht so schlimm, wäre es sonnig oder gäbe es eine Waschmaschine. Beides allerdings nicht der Fall gewesen…

 

Am nächsten Tag hörte es einfach nicht auf zu regnen also beschlossen wir endlich das neue Kartenspiel auszuprobieren. Lenas Laune war bereits am Boden nachdem ich sie zuvor im Kanasta besiegt hatte. Ich bin wohl kein guter Freund, wenn ich nicht ab und zu mal eine Runde verlieren kann… Also trafen wir uns mit Tasha und Morgan und spielten zwei Runden bis in die späte Nacht. Und mit „späte Nacht“ meine ich 22 Uhr, denn unser Rhythmus ist so früh eingestellt, dass wir jeden Tag zwischen 5 Uhr und 6 Uhr aufwachen… Grandparents-Mode activated! Der Folgetag verlief ungefähr gleich, nur dass zur Wizzard-Runde auch noch Robin dazu stoss, den ich bereits in Honduras und El Salvador getroffen hatte. Der hatte sogar einen Laptop dabei mit dem Lena am nächsten Tag endlich ihren Sprachtest machen konnte. 

 

Charco Verde

Am Tag vor unserer Abreise besuchten wir noch den Nationalpark Charco Verde auf Ometepe, der zuerst aus einen Schmetterlingspark und anschliessend einen kleinen Rundweg um eine Lagune bestand. Das ganze machten wir wieder mit Tasha und Morgan, doch zuvor wollten wir alle Geld abheben und unsere Roller tanken. Letzteres hat auch funktioniert, doch aus irgend einem Grund hat der Geldautomat meine Debit-Card nicht akzeptiert. Zum Glück habe ich noch eine Credit-Card dachte ich und habe es mit der versucht. Perfektes Timing, dass meine Bank genau dann denkt, dass sie meine Karte wegen eines Betrugsversuchs in Nicaragua sperren muss, wenn ich das Hotel der letzten Tage in Bargeld zahlen muss… Klassiker!

 

Aber Lena hatte Gott sei Dank auch noch eine Karte und ca. drei Stunden später hatten wir auch endlich genug Bargeld zur Hand, um zu zahlen. Die Laune war trotzdem glänzend, denn meine Bank erfordert natürlich einen Anruf auf ihre SMS, was eine super Angelegenheit von einem anderen Kontinent ist, vor allem, wenn man erstmal 15 Minuten in der Warteschlange hängt und jede Minute 3 € kostet… Anyway, was man nicht alles organisieren muss im Urlaub.

 

Den Nationalpark machten wir dann doch noch, aber ausser im Schmetterlingsgehege konnten wir eigentlich nichts an Tieren sehen. Abends konnte Lena dann endlich noch ihren Sprachtest machen und das Thema war dann endlich mal durch!

 

Rückreise nach Liberia (Costa Rica)

 

Zwei Tage vor unserer Rückreise hatten wir unsere Klamotten noch in die Wäsche gebracht, da vor allem die nassen Sachen vom Pizzaabend bei der hohen Luftfeuchtigkeit und dem andauernden Regen einfach nicht trocken werden wollten. Wie dumm von uns, dass wir dachten, dass ein Wäscheservice eine Waschmaschine und Trockner hat, denn abgesehen davon, dass alles in Handwäsche gewaschen wurde und Lenas weisses Kleid nachher mit braunen Flecken übersäht war, haben die es auch nicht geschafft, unsere Wäsche rechtzeitig vor Abreise trocken zu bekommen. Die Hippiegegend lehnt allerdings jegliche Maschinelle Hilfe ab, aber das konnte man uns auch nicht vorher sagen.

 

Also packten wir unsere klammen Klamotten in eine Tüte, um sie in Costa Rica direkt nochmal zur Wäsche zu geben. Um 5:45 Uhr morgens nahmen wir den ersten Bus Richtung Fähre und ich muss echt sagen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln haben wir echt jedes Mal einen richtig guten Flow ohne grosse Wartezeiten geschafft. Vom Bus ging es direkt auf die Fähre, die nur auf uns wartete, bevor sie abfuhr. Anschliessend vom Hafen nahmen wir ein Collectivo (Sammeltaxi) mit einem costaricanischen Paar, dass uns direkt auf ihre Finka (leider auf der falschen Seite von Costa Rica) einlud und fuhren mit ihnen zur Grenze. Dort verlangte die Migrationsbehörde ein Ausreiseticket aus Costa Rica, was ich nicht hatte. Gott sei Dank hatte ich mir eine Website gemerkt (bestonwardticket.com), die ich jedem empfehlen kann. Dort kann man für 12 $ temporäre aber echte Flugtickets kaufen und am Zoll vorzeigen, damit die Behörden keine Probleme machen. Nach dem Einbürgerung nach Costa Rica mussten wir dann 15 Minuten auf den Bus warten und waren schliesslich um 12 Uhr in Liberia, um unser Auto abzuholen und Richtung La Fortuna weiter zu fahren.

 

Ometepe ist definitiv zu empfehlen, wenn man mal eine Runde abschalten und entspannen will. Man sollte sich einfach damit abfinden, dass die Unterkünfte eher basic sind und wascht eure Wäsche am besten vorher nochmal! 

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