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Liberia / Palo Verde / Rincón de la Vieja

Nächster Stopp Liberia. Vom Süden Nicoyas ging es also zurück in den Norden. Ein anderer vierstündiger Roadtrip auf unserem Weg nach Nicaragua. Auf dem Weg hielten wir im Nationalpark Palo Verde, den ich auch noch nicht kannte. Der Park bestand im Grunde aus einer 12 km langen Strasse, von der aus man verschiedene kurze Spaziergänge (Rundwege oder Aussichtsplattformen) machen kann, um die unterschiedlichen Biotope des Parks zu erkunden. Da wir recht spät ankamen, hatten wir nur noch 2 Stunden Zeit und konnten leider nicht alle Wege machen. Das war auch gar nicht nötig, denn schon nach dem ersten hatten wir jeder so viele Moskitos an der backe, dass es wirklich keinen Spass machte. Und ja, wir hatten so viel Spray auf der Haut, dass es regelrecht brannte. 

 

Auch der Weg in diesen Park war wieder mal unter aller Sau. Schlaglöcher, nicht ausgeschildert und eigentlich ohne Allrad nicht zu bewältigen. Aber wir habens halt trotzdem gemacht. Angekommen durften wir erstmal blechen und haben anschliessend Weg 4, 5 und 6 (auf der angehängten Karte) gelaufen. Nummer 6 war der erste und ging lediglich einen kleinen Pfad hoch zu einer Aussichtsplattform. Nummer 5 war ein kleiner Rundweg durch den Dschungel. Nach 6 und 5 war der Zwischenstand: Gesichtete Tiere null, Moskitos tausend.

 

Wenigstens war Weg 4 noch eine kleine Bereicherung, denn dieser ging an die Lagune und auf dem Weg haben wir ein paar Rehe gespottet. Der Weg war der kürzeste und zudem der einzige ohne Mücken. Wir haben ein paar Reiher und andere Vögel sowie zwei Leguane gesehen. Nach ein paar Minuten, die wir auf dem Steg sassen mussten wir dann auch wieder los, da der Park am schliessen war. Hat es sich gelohnt? Eher nicht. Palo Verde meiner Meinung nach einer der unspektakuläreren Parks. 

 

Also weiter nach Liberia. Auf dem Weg wurde ich von einem Polizisten angehalten, nachdem ich gute 30 km/h über dem Geschwindigkeitslimit unterwegs war. Er bat mich auszusteigen und zu ihm ans Auto zu kommen, sodass Lena uns nicht sehen konnte. Ich sollte mich ausweisen und er erklärte mir, dass ich viel zu schnell war und dass eine Busse von 80‘000 Colones, was 160€ entspricht, fällig wäre. Da musste ich erstmal schwer schlucken, aber ich fragte ihn einfach mal, ob man da gar nichts machen kann. Er entgegnete, was mir die Strafe denn Wert wäre und den Rest könnt ihr euch denken. Fünf Minuten später sassen wir wieder im Auto und durften weiter fahren…

 

Die Unterkunft in Liberia war eigentlich ganz schön und entspannt, aber sehr laut. Neben dem Strassenlärm kam nachts natürlich auch das Gebelle von irgendwelchen Kötern und Hähnen hinzu und so starteten wir unseren Ausflug in den nächsten Nationalpark Rincón de la Vieja etwas unerholt. 

 

Der war allerdings wirklich ganz cool, denn Lena hat dort zum ersten Mal Tukane gesehen und gemäss unserem Outfit (Mix aus touristisch und abenteuerlich) kamen wir uns vor wie Reiner der Ranger und Dora the Explorer auf dem Weg durch die tropischen Regenwälder Costa Ricas. Auf dem Rückweg haben wir eine Horde Affen angetroffen, die sich offenbar durch uns in ihrem Gebiet bedroht gefühlt haben. Das haben wir daran festgemacht, dass sie rund 2 m lange Äste auf uns herunter geschmissen haben, die uns teilweise auch wirklich nur knapp verfehlt haben. Aber keine Sorge, wir haben es überlebt. Ansonsten war die Natur im Park wirklich cool, die verschlungenen Lianen um die Bäume, Schwefelquellen (Rincón de la Vieja ist auch ein Vulkan), Kolibris, viel Kleingetier und ein Wasserfall. Für mich einer der Favoriten auf unserer Reise. 

 

Abends machten wir uns nochmal ein paar Burritos für unsere Reise nach Nicaragua mit dem Bus am nächsten Tag. Das Auto mussten wir in Costa Rica lassen, weil die Mietwagengesellschaft das ausführen aus dem Land nicht zuliess. Da ich meine Drohne sowieso nicht nach Nicaragua mitnehmen konnte, haben wir diese im Auto eingeschlossen und bei unserer Gastgeberin des AirBNB in Liberia gelassen. Diese war so nett uns ihren Parkplatz umsonst anzubieten. Ganz lustig, denn der Parkplatz ist quasi ihr Vorgarten und so stand unser Auto fünf Tage direkt neben ihrem Esstisch..

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