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Bacalar und Cenote Azul

Die Fahrt

 

Heute ging es für mich bereits um 6:45 Uhr aus dem Bett. Das Ziel: Bacalar, eine Süsswasserlagune ca. 3 Stunden südlich von Tulum. 

Im Nachhinein hätte ich auch eine halbe Stunde länger liegen bleiben können, denn statt wie vereinbart um 7:20 Uhr kam mein Pickup erst um kurz vor 8 Uhr. Da ging es dann zwei Minuten, bis ich am “Treffpunkt” angelangte, wo ich weitere 20 Minuten warten und meinen Trip zahlen musste. Umgerechnet 60 $, zuzüglich 30 $, die ich bereits im Hostel als “Deposit” zahlen musste. Für was der Deposit am Ende war, weiss ich nicht, aber ich schätze, dass sich das Hostel den für das Vermitteln der Tour selber einsteckt. Zurück bekommen habe ich ihn nämlich nicht. Ziemlich frech für einen Verwaltungsaufwand von 5 Minuten. Anyway…

 

Als es dann endlich los ging, stieg ich in einen Kleinbus, in dem noch 4 weitere der insgesamt 2o Plätze belegt waren. Ein britisches und ein israelisches Päärchen, die allesamt sowas von unfreundlich und merkwürdig waren. Den ganzen Tag über haben sich die Konversationen untereinander auf 10 - 20 Sätze beschränkt, den Rest der Zeit haben sie untereinander geredet. War mir eigentlich ganz recht, denn auf diese Miesepeter hätte ich ohnehin keine Lust gehabt.

 

Die Busfahrt war etwas speziell. Wegen meiner Beine habe ich mich ganz hinten an den Gang gesetzt, wo es mich bei jeder Bodenwelle quasi in die Luft gewirbelt hat. Als wir ankamen hatte ich Kopfschmerzen, vermutlich ein leichtes Schleudertrauma, aber das darf die Ärztin meines Vertrauens beurteilen. Das Frühstück, dass in der Broschüre als Eier und Kaffee angepriesen wurde, bestand tatsächlich aus ungetoastetem Toast und einem Apfel. Getränk war ein übersüsster Orangensaft und das ganze durfte on-the-go im Bus verzehrt werden, um keine Zeit zu verlieren. Als wir ankamen hatte ich eigentlich schon wieder hunger, habe aber statt etwas zu Essen meinen nächsten Fehler begangen. Kurz vor dem Ziel hatte ich mir nämlich überlegt, mich schon mal mit Sonnencreme einzuschmieren, den Gedanken aber verworfen und das Vorhaben auf später verschoben. Das war nicht so smart, denn als wir ankamen wurde uns erst mal gesagt, dass in der Lagune keine Sonnencreme benutzt werden darf, um die Mikroorganismen zu erhalten. Grundsätzlich verstehe ich das, weil die Süsswasserlagune ein eigenständiges System ist, das nicht mit dem Meer verbunden ist. Allerdings gehört so etwas in eine Tourbeschreibung, denn ich hatte ausser meinen kurzen Klamotten und meinem Hut nichts langes dabei um mich zu schützen.

 

Bacalar

 

Kurzerhand wurden wir auf ein Boot bugsiert und dort zwei Stunden ohne Schatten auf dem Wasser verbracht. Erstaunlicherweise hält sich mein Sonnenbrand in Grenzen, aber etwas rot bin ich dann doch geworden. Während der Bootstour im seichten Gewässer herrschte Schwimmwestenpflicht, was echt ein bisschen lächerlich war. Zum schwimmen wurden wir in kaum 1 m tiefes Wasser gebracht. Man muss allerdings sagen, dass das Wasser wirklich unvergleichlich war. An unterschiedlichen Stellen hat die Lagune 7 verschiedene Farbtöne, je nach Bodenbeschaffenheit und Tiefe des Wassers. Wir sind auch über zwei Cenoten (Wasserlöcher) gefahren, die in diesem Fall einen fliessenden Übergang hatten in die Lagune. Die Cenote Negro hat eine Tiefe von über 140 m und ist unterirdisch mit einem Fluss verbunden, weshalb starke Unterwasserströmungen herrschen. 

 

Nach der zweistündigen Tour waren wir in einem lokalen Restaurant, wo wir genötigt wurden, alle an einem Tisch zu sitzen, was eine bizarre Situation war, da die ganze Zeit keiner mit den anderen geredet hat. Un so blieb es auch während des Essens, weshalb ich mich nachdem ich fertig war abmeldete, weil ich “noch telefonieren muss”. Also habe ich mich in einen kleinen Park in der Nähe gesetzt, bis wir weiter fuhren in Richtung Cenote Azul.

 

Cenote Azul

 

Die Cenote Azul (Blaue Cenote) ist eine Cenote in der Nähe der Lagune. In der Hochsaison tümmeln sich hier die Touristen, aktuell ist das aber ziemlich entspannt gewesen. Nachdem ich unseren Guide gefragt habe, wie tief die Cenote ist, meinte er, dass das keiner weiss und noch niemand herausgefunden hat. Ich habe das mal nachgeschaut und gem. Internet sind es “nur” 90 m. Darin zu schwimmen war aber tatsächlich sehr beeindruckend und auch ein bisschen gruselig. Das Wasser war super klar, nicht allzu besetzt mit anderen Leuten und recht sauber, bis auf den Rand, der teilweise einen Film Sonnencreme hatte (ja, auch hier ist das verboten). 

 

Während ich am Morgen auf den Pickup der Tour gewartet habe, hatte ich mich noch kurz mit einem für das Hostel arbeitenden Inder unterhalten. Der hat mir empfohlen, dass man Bacalar am besten ohne Tour macht und sich stattdessen lieber zwei Tage dort in Ruhe nimmt. Für mich kam der Hinweis zwar zu spät, aber an sich würde ich das jeder Zeit so unterschreiben. Lieber selber einen Mietwagen oder den Bus nehmen. Für mich hat sich der Tagesausflug nämlich nicht wirklich gelohnt. Auch wenn viel Shit dabei war, war das Schwimmen in der Cenote trotzdem ganz cool und auch Bacalar ist wirklich beeindruckend. Einfach nicht - so wie ich - auf die Tourimasche reinfallen. 

 

Die Rückfahrt war genau so holprig wie der Hinweg und am Abend gab es dann noch ein paar Tacos und jetzt arbeite ich mal wieder die Blogeinträge nach. 

 

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